Initiative-Elga-Blog

Informationen zu ELGA und E-Health in Österreich

Patienteneigene, IT-gestützte Dokumentation: Der sinnvolle und sichere elektronische Zugang des mündigen und selbstbestimmten Patient zu seinen Gesundheitsdaten heute, ohne ELGA

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Während Gesundheitspolitiker und Patientenanwälte uns allen einreden wollen dass Patientinnen und Patienten erst durch den orts- und zeitunabhängigen ELGA – Zugang zu ihren Gesundheitsdaten „selbstbestimmt und mündig“ werden können,  ist dieser Zugang auch heute schon, noch lange vor Inbetriebnahme von ELGA, in viel größerem Umfang, als ELGA uns auf absehbare Zeit bieten wird, möglich

Mündigkeit unserer Mitbürger durch Kenntnis  ihrer eigenen Gesundheitsdaten,  informative Selbstbestimmung unserer Patienten und letztlich dadurch auch vielleicht eine durch bessere  Information optimierte ärztliche Behandlung können durch elektronische Mittel  schon heute wesentlich unterstützt werden.

Grundvoraussetzung dafür ist (ebenso wie bei ELGA) dass entsprechende Befunde überhaupt  vorhanden sind.  Von Labor- und Röntgenfachärzten und –Instituten werden diese bereits seit vielen Jahren routinemäßig rasch verfasst und elektronisch den zuweisenden Ärzte zur Verfügung gestellt. Bei vielen dieser Einrichtungen kann sich auch der Patient selbst heute einen eigenen gesicherten elektronischen Zugang zu seinen Befunden geben lassen.

Bei Befunden von Fachärzten,  Ambulanzen und Krankenhäusern ist dies etwas schwieriger. Nicht alle niedergelassenen Fachärzte sind bereit und offenbar manchmal auch noch immer nicht in der Lage problemlos eine kurze, EDV-unterstützte Zusammenfassung ihrer Untersuchungsergebnisse und Anordnungen für den zuweisenden Hausarzt bzw. den Patienten selbst bereitzustellen und vielleicht auch noch an den Hausarzt über die bekannten gesicherten Netze (MedicalNet, DaMe) oder an den Patienten selbst kurzfristig zu übertragen. Noch viel seltener geschieht dies, wie schon in meinen früheren Artikeln erwähnt, in Spitalsambulanzen und mit Entlassungsbriefen nach stationären Aufenthalten. Das Schlußlicht überhaupt stellen das Wiener AKH und die Einrichtungen der Wiener Gebietskrankenkasse dar, von denen ich noch nie einen Befund elektronisch erhalten habe. Eine etwas seltsame Beispielfunktion dieser Einrichtungen…!

Als  Alternative und Ergänzung zu bereits primär elektronisch übermittelten Dokumenten ist immer noch das Einscannen wichtiger, auch älterer Dokumente möglich.

Jeder auch nur halbwegs im Umgang mit elektronischen Hilfsmitteln versierte Bürger kann diese Dokumente auf verschiedenste, ihm genehme Weise elektronisch speichern und verwalten und bei Bedarf weiterbehandelnden Ärzten zur Verfügung stellen bzw. dies auch für seine Angehörigen tun. Ich habe schon Patienten erlebt, die wesentlichen  Befunde perfekt indiziert und geordnet am I-Pad mitbrachten, wo sie für mich rasch und problemlos einsehbar waren und für mich wichtige Dokumente innerhalb von Sekunden an mich übertrugen. Der Phantasie und Kreativität sind hier kaum technische Grenzen gesetzt…

Alle Patienten mit ausreichend eigenem Engagement, Mitarbeit und Selbstverantwortung können und konnten somit schon seit Jahren „ihre Rechte wahrnehmen“ und „Selbständigkeit und Unabhängigkeit bewahren“ und ich sehe es auch als Aufgabe für uns Hausärzte, sie dabei zu unterstützen.

Für alle anderen Patienten wird  es in einigen Jahren ELGA geben. 

Written by Dr. Christian Husek

29. Mai 2014 um 12:26

Veröffentlicht in Uncategorized

Eine Antwort

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  1. Sehr geehrter Kollege Hussek, all das was Sie schreiben ist selbstverständlcih seit vielen Jahren schon möglich. Sobald die Daten jedoch über irgendwelche Datenautobahnen ihre Wege ziehen sind sie nicht mehr vor Fremdzugriff sicher. Die Steuer CDs die in der Schweiz etc hier in Deutschland für viel Aufruhr gesorgt haben zeigt dies doch in eindrücklicher Weise. Der Hack wird von innen heraus kommen. Damit ist gemeint das Mitarbeiter der Serverfarmen die Daten abgreifen werden. Ebenso ist es doch mit dem Ipad Iphone Android Geräten. Wissen Sie wirlich ganz genau was mit den Daten auf diesen Geräten passiert.
    Nur stzrend dezentral gehatene Daten sind wenn überhaupt als halbwegs sicher einzustufen.
    Die Zeit wird es zeigen. Wir stehen am Anfang eines digitalen Zeitalters und die Gefahren die da lauern sind keinesfalls allen ansatzweise bekannt. Einmal online erfasste Daten unterliegen eben niemals mehr der Kontrolle des Individuums. Darüber hinaus kann man bei digitalen Daten eine Auswertung wesentlcih effektiver vornehmen als bei papierakten.
    Wichtig ist alsó der vorsichtige Umgang mit diesen neuen Möglichkeiten.

    mfg
    Dr med Franz Tenbrock

    Franz Tenbrock

    29. Mai 2014 at 15:34


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