Archive for the ‘e-card’ Category
Patient – Arzt: Prozessqualität bitte auch in der Gegenrichtung !
Bei allem Verständnis für den Anspruch der Patienten nach best-möglicher Qualität in der ärztlichen Betreuung, die ja besonders auch durch verschiedenste E-Health-Anwendungen und ELGA weiter verbessert werden soll, drängt sich mir doch der Gedanke auf, diese auch in der Gegenrichtung, nämlich bei den Voraussetzungen, die der Patient mitbringt, zu fordern.
Was spricht wirklich dagegen, daß sich der Patient strukturiert auf den Arztbesuch vorbereitet (seine Anamnese ausfüllt), die der Arzt problemlos und vom Patienten (digital) signiert in seine Arztsoftware oder Krankenhausinformationssystem übernehmen kann ? (Hier kann der Patient wirklich im Sinne des Patienten-Empowerment selbst aktiv werden – siehe Leitgedanke von www.gesundheit.gv.at )
Was spricht dagegen, daß der Patient, nachdem er sich über audiovisuelle Hilfsmittel am PC entsprechend informiert hat und die Gelegenheit zu ergänzenden Fragen an den behandlenden Arzt hatte, den OP-Revers ( digital signiert ) unterschreibt und dieser automatisch in das KIS übernommen wird ?
etc., etc.
Hier könnte (vielleicht ?) E-Health/ELGA endlich einmal wirklich den ärztlichen Alltag von Bürokratie entlasten !
siehe dazu auch Diskussion auf http://www.initiative-elga.at/forum/viewtopic.php?id=82
ELGA und die Autobahn durch die Kleingartensiedlung
Es war einmal eine Stadt, die vorwiegend aus kleinen, einfachen Häusern mit Gärten bestand. Natürlich wurden im Laufe der Zeit auch einige immer größere Wohnbauten und sogar 2 mächtige Wohnblöcke in grüner bzw. roter Farbe gebaut.
Die Menschen kommunizierten an den Zäunen ihrer Gärten oder auch auf den Straßen und nahegelegenen Marktplätzen lebhaft persönlich miteinander und hatten ihren Arbeitsplatz meist in der Nähe ihres Wohnortes, den sie in kurzer Zeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad, was billig war und auch ihrer Gesundheit diente, erreichen konnten. Nur wenige benötigen auf Grund größerer Entfernung zu ihrem Arbeitsplatz ein Auto, was die Umwelt schonte und sie vor den hohen Kosten für importiertes Erdöl bewahrte. Dies empfanden sie als wünschenswerte und zufriedenstellende Lebens- und Arbeitsqualtät.
Irgendwann wollten die Politiker die Menschen verstärkt am technischen Fortschritt teilhaben lassen und etwas für ihre Sicherheit und ihren Komfort tun. Eine mächtige Autobahn quer durch die Stadt, auf der die Autos schneller fahren und Lasten bequemer transportiert werden könnten, sollte gebaut werden.
Techniker wurden für die Planung beauftragt und priesen in höchsten Tönen ihre Kenntnisse und Verfahren, es sei leicht und rasch möglich alle Wünsche der Politiker umzusetzen. Man würde schneller und bequemer von einem zum anderen Ende der Stadt kommen und es würden auf der gut ausgebauten und breiten Autobahn weniger Unfälle passieren. Das gleichmäßige Tempo würde auch den durchschnittlichen Treibstoffverbrauch und damit Kosten senken.
Die Politiker wollten die Menschen mit diesem Projekt überraschen und waren sich sicher, daß sich die Menschen über deren Weitsicht und Großzügigkeit freuen würden.
Nach und nach erfuhren jedoch immer mehr Menschen von den Plänen der Politiker und begannen sich Gedanken über dieses Projekt zu machen und dies untereinander zu diskutieren.
Den offensichtlichen Vorteilen des Projektes standen auch Nachteile und Risiken gegenüber: Viele kleine Häuser und Gärten müßten niedergerissen und die Bewohner in größere Wohnblöcke umgesiedelt werden. Auch ihre Arbeitsplätze würden in größere Fabriken, die dann allerdings weiter entfernt sein würden, verlegt. Die Autobahn selbst müßte durch hohe Zäune geschützt werden, damit keine Menschen diese zu Fuß oder mit ihren Fahrrädern überqueren könnten, um entsprechende Unfälle zu verhindern. Auch ihre Kinder und die Haus- und Wildtiere dürften nicht mehr frei in der Nachbarschaft herumlaufen, um nicht beim Überqueren der Autobahn eine Gefahr für die Autos darzustellen bzw. selbst überfahren zu werden. Unfälle auf der Autobahn hätten durch das höhere Tempo viel schlimmere Folgen und würden zu Staus führen, die die Versorgung der ganzen Stadt beeinträchtigen würden. Die Polizei müßte verstärkt und durch technische Mittel in die Lage versetzt werden, die Autobahn intensiv zu überwachen. Gesetze, die all das regeln, müßten ausgearbeitet werden.
Für alle diese Maßnahmen müßten die Bürger natürlich selbst die Kosten übernehmen, sie müßten um dieses Geld zu verdienen dann natürlich länger arbeiten und hätten weniger Zeit für sich und ihre Familen.
Viele Menschen waren traurig, daß sie nicht mehr einfach am Zaun mit Ihren Nachbarn plaudern würden können, sondern große Umwege erforderlich wären, da die Autobahn sie von ihren Freunden trennte. Auch bräuchten viele dann ein Auto, um einzukaufen oder ihren Arbeitsplatz zu erreichen, was sie sich nur schwer leisten könnten. So begannen einige besorgte Bürger mit den Politikern und Planern zu sprechen und konnten erreichen, daß die Autobahn zumindest weit genug entfernt von Naturschutzgebieten und Kindergärten geplant würde, die Politiker versprachen auch, durch zusätzliche Maßnahmen zu verhindern, daß der Lärm und die Abgase von der nahe liegenden Autobahn die Gesundheit der Bürger beeinträchtigen würde.
Es zeigte sich auch, daß die Autobahn nicht so rasch wie ursprünglich geplant gebaut werden konnte, da die Baufirmen anfangs stark um Aufträge konkurrierten und sich nicht so schnell auf die verwendeten Materialien einigen konnten. Manche Firmen verloren im Laufe der Zeit auch überhaupt das Interesse und widmeten sich dem privaten Straßenbau.
Auch nach einigen Jahren der Vorarbeit für das Projekt Autobahn wußte noch immer die Mehrheit der Bürger der Stadt nichts von den Plänen der Politiker. Andere hatten vage davon gehört und meinten, es sei doch heute doch selbstverständlich überall Autobahnen zu bauen. Es gab aber auch nicht wenige, die meinten, eine Stadt, durch die eine solche große Autobahn gebaut würde, sei nicht mehr lebenswert und sie würden diese sicher verlassen, um sich einen Ort zu suchen, wo die Luft noch sauber wäre und sie noch ungestört mit ihren Nachbaren plaudern und ihre Kinder und Haustiere in der Nachbarschaft herumlaufen könnten.
Und wenn sie nicht gestorben sind, schwärmen die Politiker immer noch von den Vorteilen der Autobahn, die Firmen widmen sich wieder anderen Bauaufträgen und die Bürger wissen noch immer nicht genau wie ihre Stadt in einigen Jahren aussehen wird.
Jede Ähnlichkeit des Inhaltes dieses Märchens zur Planung von ELGA ist natürlich rein zufällig !