Mit ELGA vom eigenverantwortlichen Arzt zum entmündigten Bittsteller
Weil die Ressourcen für die Krankenversorgung immer mehr verknappt werden, werden Leistungen „gedeckelt“, bei den Medikamenten, den Untersuchungen, und vieles Andere, und Ärzte müssen entscheiden, wer welche Leistung bekommt und wer nicht. Diese Selektion durchzuführen ist für einen Arzt oft schwierig und auch emotional bedrückend. Ein Bürokrat aber kann im stillen Kämmerchen, ohne den Patienten persönlich zu kennen, mit Knopfdruck entscheiden. Solche Ansätze gibt es bereits. Eine Funktion der e-Card zum Beispiel ist der Arzneimittel-Bewilligungs-Service (ABS), über den Kassen-Ärzte schriftlich begründen müssen, warum Sie einem Patienten ein bestimmtes Medikament verschreiben wollen. Wenn der Kontrolleur auf der anderen Seite des ABS meint, etwas an der Begründung sei formal nicht in Ordnung, sendet er einfach elektronisch „abgelehnt“ – aber der hat auch nicht dem Patienten gegenüber die Verantwortung. Die fachlichen Entscheidungsspielräume des behandelnden Arztes werden so eingeengt und die Ärzte zu Bittstellern ohne fachlichen Ermessensspielraum degradiert. ELGA wird dieses online („in Echtzeit“) „Mind-Mapping“ der Ärzte optimieren – bereits zum Zeitpunkt der Verschreibungsabsicht ist der Arzt transparent (siehe z. B. E-Medikation). Wobei ich mich in diesem Zusammenhang nicht vor ELGA fürchte – sondern vor dem was Bürokraten damit machen werden.
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