Initiative-Elga-Blog

Informationen zu ELGA und E-Health in Österreich

Archive for the ‘Patient-Empowerment’ Category

Ich muß dringend mit Marc Zuckerberg reden …. !

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Facebook Health – die Geschäftsidee !

Warum gibt es nicht längst eine eigene Gesundheitsseite in Facebook ?

Die Vorteile für die Allgemeinheit liegen auf der Hand:

– Patienten könnten ihre Beschwerden  orts- und zeitunabhängig mit  allen berechtigten Personen entsprechend ihren Rollen und den datenschutzrechtlichen Bedingungen in einer bedarfsgerecht aufbereiteten Form  austauschen. Die Öffnungzeiten der Kassenpraxen wären endlich kein Thema mehr für den Patientenanwalt

– Die ökonomischen Vorteile für die Krankenversicherungen wären gewaltig:
Viele ärztliche Behandlungen würden sich einfach erübrigen  und damit der Bedarf an Therapeuten/Ärzten massiv zurückgehen, da Hypochonder ihre Beschwerden einfach mit anderen Hypochondern lustvoll und zeitlich unbegrenzt -wiederum  orts- und zeitunabhängig –  austauschen können.

– Die freiwerdenden ökonomischen Resourcen könnten  in eine intensivierte Verwaltung der Krankheiten investiert werden. Tausende Arbeitplätze in der Gesundheitsbürokratie ließen sich so schaffen. Wer sonst sollte beurteilen ob das wiederholte Nasenjucken eines Patienten harmlos oder nicht doch schon Vorstadium eines Morbus Hodgkin ist und daher die Versicherungsbeiträge des Patienten schon rein prohylaktisch erhöht  oder ihm bei Ausbruch der Erkrankung ein Selbstbehalt wegen verspäteter Inanspruchnahme einer Behandlung abgezogen werden soll.

Yes, we can !

Written by Dr. Christian Husek

6. November 2011 at 08:56

Statistik als Herrschaftswissen und Machtinstrument

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Wir Ärzte sind darin geschult, aus Information Wissen zu generieren, Wissen, das durch unser Können patientenzentriert angewendet wird und erst dadurch zu einem Nutzen für den Einzelnen wird.

Durch die Nutzung der EDV in den Praxen und im Spital als Werkzeug für Dokumentation, Überweisungen, Einweisungen und Verordnungen, entstehen ohne zusätzlichen Aufwand so genannte Routinedaten, nach denen verschiedenste staatliche und private Organisationen gieren.

Aus diesen Informationen werden Statistiken und darauf basierend „Reformprogramme“ erstellt.

Vergessen wird daß nur die „Datengenerierer“ die grundsätzliche Relevanz der erhobenen Daten beurteilen können und statistische Mittelwerte die schillernde Vielfalt ärztlicher Arbeit auf ein spröde wirkendes Gerüst von Tabellen reduzieren.  Wer die ärztliche Arbeit nicht kennt, kann daher nicht gut von der Tabelle auf die Wirklichkeit schließen.

Erhobenen Zahlen werden oft allerdings nicht veröffentlicht. Statistisches Wissen galt als Arkanwissen, es ist nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt. Die genannten Organisationen  verhindert gerne auch daß Privatpersonen versuchen  Material zu publizieren.

Veröffentlichungen von Zahlenmaterial und die Interprätation der Daten blieben somit oft das  Werk gut vernetzter Einzelpersonen

Written by Dr. Christian Husek

23. Januar 2011 at 18:53

Veröffentlicht in e-card, ELGA, Patient-Empowerment

Patient – Arzt: Prozessqualität bitte auch in der Gegenrichtung !

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Bei allem Verständnis für den Anspruch der Patienten nach best-möglicher Qualität in der ärztlichen Betreuung, die ja besonders auch durch verschiedenste E-Health-Anwendungen und ELGA weiter verbessert werden soll, drängt sich mir doch der Gedanke auf, diese auch in der Gegenrichtung, nämlich bei den Voraussetzungen, die der Patient mitbringt, zu fordern.

Was spricht wirklich dagegen, daß sich der Patient strukturiert auf den Arztbesuch vorbereitet (seine Anamnese ausfüllt), die der Arzt problemlos und vom Patienten (digital) signiert in seine Arztsoftware oder Krankenhausinformationssystem übernehmen kann ?  (Hier kann der Patient wirklich im Sinne des Patienten-Empowerment selbst aktiv werden – siehe Leitgedanke von  www.gesundheit.gv.at )

Was spricht dagegen, daß der Patient, nachdem er sich über audiovisuelle Hilfsmittel am PC entsprechend informiert hat und die Gelegenheit zu ergänzenden Fragen an den behandlenden Arzt hatte, den OP-Revers ( digital signiert ) unterschreibt und dieser automatisch in das KIS übernommen wird ?

etc., etc.

Hier könnte (vielleicht ?) E-Health/ELGA endlich einmal wirklich den ärztlichen Alltag von Bürokratie entlasten !

siehe dazu auch Diskussion auf  http://www.initiative-elga.at/forum/viewtopic.php?id=82

Written by Dr. Christian Husek

2. Februar 2010 at 19:54

Veröffentlicht in E-Health, ELGA, Patient-Empowerment

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„Patienten-Empowerment“: drehen wir Ärzte doch den Spieß um“ !

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Trotz immer mehr und immer größerer „Tintenburgen“ lagert die Verwaltung zunehmend die Arbeit auf den Bürger/Kunden aus, denken Sie z.B. an Banküberweisungen, die Sie jetzt selbst mittels „Internet-Banking“ durchführen müssen, ähnlich ist es auch bei Steuererklärungen und vielen anderen Vorgängen.

Im Gesundheitsbereich müssen wir Ärzte für den Patienten dokumentieren (Beratungsanlaß, empfohlende Untersuchungen, Verhaltensweisen), organisieren und Anträge stellen (Überweisungen, ABS-Bewilligungen, e-AuM, OP-Reverse) , etc. und haften für ökonomische Vorgangsweise und Vollständigkeit der Aufzeichnungen.

Hier wäre einfache Abhilfe möglich:
Über das im Aufbau befindliche staatliche Gesundheitsportal http://www.gesundheit.gv.at („Leitgedanke: Bessere Information der Menschen für die Sicherstellung und Erweiterung ihrer Mitwirkungs- und Entscheidungsmöglichkeiten in der Gesundheitsversorgung – „patient empowerment“) loggt sich der Patient ein und bereitet sich strukturiert auf den Arztbesuch vor. Neben der – selbstverständlich qualitätsgesichert – zu erstellenden Anamnese mit Angaben zu Vorerkrankungen, bereits erfolgten Voruntersuchungen und Therapien (für deren vollständige und gewissenhafte Angabe der Patient mit seinem ganzen Vermögen haftet) muß er natürlich auch die erhaltenenen therapeutischen Anweisungen („regelmäßige Bewegung“, Gewichtsreduktion“, entsprechende Compliance bei der Medikamenteneinnahme, etc.) selbst dokumentieren und deren Einhaltung nachweisen (bei sonstigem Regress der kassenärztlichen Honorare durch die Sozialversicherung)

Patienten, denen dies selbst durchzuführen nicht möglich ist, muß ohnehin von Gesetz wegen ein „Sachwalter“ (Eltern, Angehörige oder Sozialarbeiter) zur Seite gestellt werden, der dann auch für Korrektheit der Angaben haftet.

Erst wenn diese Angaben inhaltlich und formal korrekt ( Prozess- und Struktur-Qualität !) erstellt sind, erhält der Patient eine Prozess-Nummer, mittels der wir Ärzte seine Angaben im E-Card-System abrufen und direkt in unsere Arzt-Software oder Krankeninformationshaussysteme übernehmen können. Unser eigener Dokumentationsaufwand und Haftungsprobleme werden damit drastisch reduziert. Patienten ohne korrekte Prozess-Nummer werden von jeder kassenärztlichen Beratung bzw. Behandlung ausgeschlossen.

Für die Solidargemeinschaft (Staat, Sozialversicherungen und Dienstgeber ) entsteht Mehrwert durch bessere Kenntnis der gesundheitlichen Rahmenbedingungen: So erhält z.B. die Arbeitsunfähigkeits-Diagnose „Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden“ durch die erweiterten Angaben des Patienten („am Vortag bis 4 Uhr Früh mit Freunden in einer Bar Alkohol getrunken, zu viel geraucht“) gesteigerten Informationsgehalt.

🙂

Written by Dr. Christian Husek

31. Januar 2010 at 15:05

Veröffentlicht in E-Health, Patient-Empowerment